Tag der Wiederbelebung 2020

LEHRER- UND SCHÜLERFORTBILDUNG GUT BESUCHT TROTZ CORONA.

Am Montag, den 14.9.2020, haben sich rund 50 Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler einzelner Schulen vor der Bielefelder Stadthalle zusammengefunden. Dort kann auch dieses Jahr – mit entsprechendem Hygienekonzept – der „Tag der Wiederbelebung“ mit einer Fortbildung zur Laienreanimation für Lehrer und Schüler stattfinden.

„Damit setzten wir, zu Beginn der diesjährigen Woche der Wiederbelebung ein Zeichen“, sagt Prof. Dr. Dr. Niels Rahe-Meyer, welcher tatkräftig zusammen mit dem Team des Franziskus Hospital Bielefeld die Veranstaltung organisiert hat.

Auch in Zeiten von COVID-19 ist die Förderung und Unterrichtung von Ersthelferinnen und Ersthelfern im Fall eines Kreislaufstillstandes wichtig. Weiterhin wird es außerhalb des Krankenhauses über 50.000-100.000 Fälle im Jahr geben, wo Menschen schnelle Hilfe in den ersten Minuten benötigen. Wir möchten dazu ermutigen, sich auch dieser Monate nicht vom Üben der Reanimation und Herzdruckmassage abhalten zu lassen.

Die Veranstaltung fand dieses Jahr im Großen Saal der Stadthalle statt, um genügend Abstand zu gewährleisten. Prof. Rahe-Meyer berichtet den Besucherinnen und Besuchern über die Mechanismen unseres Kreislaufes und gibt einen Einblick in die Zahlen und Fakten zum plötzlichen Herztod. Nachdem er die drei wichtigen Basisschritte PRÜFEN – RUFEN – DRÜCKEN erläutert hat, dürfen die Gäste selbst „ran“: Nach dem PRÜFEN von Bewusstsein und Atemfunktion und dem RUFEN des Rettungsdienstes, heißt es 4 Minuten lang zum Bee-Gees Hit ‚Stayin‘ alive‘ den Brustkorb zu komprimieren: Schnell, tief und ohne Unterbrechung.

 
Der Live-Status jeder Reanimationspuppe wird während der Übungen angezeigt und sowohl auf ein Tablet, als auch die Leinwand übertragen.

Der Live-Status jeder Reanimationspuppe wird während der Übungen angezeigt und sowohl auf ein Tablet, als auch die Leinwand übertragen.

 

Neu: Übungen mit Live-Feedback-Technologie zur Qualitätsüberprüfung

Diese Übungen wiederholen die Besucherinnen und Besucher noch zwei Mal und haben damit 12 Minuten durchgehalten – in der Realität ist dann hoffentlich der Rettungsdienst längst da. Die Übungen fanden unter Qualitätskontrolle statt. Spätestens mit der dritten Übung waren alle Teilnehmer perfekte Lebensretter.

Abschließend weist Prof. Rahe-Meyer noch einmal auf das Modellprojekt und die Verwirklichung von Reanimationsunterricht in der Schule hin. Rico Dumcke und Prof. Claas Wegner ([Universität Bielefeld, Biologiedidaktik]1) haben seit einigen Jahren mit ihm zusammen Konzepte und Materialien für den Unterricht entwickelt, um eine spiralcurriculare Umsetzung in der Sekundarstufe I zu ermöglichen und zu fördern.

  • Um dieses Konzept weiterzutragen und Lehrkräfte weiterzubilden, kündigen wir eine Lehrkräfte-Fortbildung an: „Erste Hilfe für Lehrer“: Dieses Seminar vereint einen Erste-Hilfe Kurs mit spezifischen Elementen zur Didaktik und Unterrichtspraxis von Reanimationsunterricht. Zunächst findet im November ein Pilotseminartag statt, den 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen können
  • Weiterhin stehen auch Schülerworkshops im Angebot, zur Zeit jedoch nur online

Zur Verabschiedung kommen alle noch einmal auf die Bühne: Das Team, Herr Dumcke, sowie Herr Spannuth von der Bezirksregierung Detmold (Sportdezernent).

Herr Spannuth unterstützt und koordiniert das Projekt von Seiten der Landesregierung in OWL und ermutigt die Gäste noch einmal, „am Thema dran zu bleiben“. Laienreanimation kann jeder einfach lernen.

Aktuelle Informationen und Hilfestellungen zum Thema Reanimation in Zeiten von COVID-19 gibt es hier.