"Außerklinische Reanimationen 2020" - Jahresbericht online

Das Deutsche Reanimationsregister wertet jedes Jahr an Referenzstandorten in Deutschland die Häufigkeit und das Ergebnis von Herz-Kreislaufstillständen aus.

Etwa 60.000 Kreislaufstillstände jährlich

Für 2020 konnten pro 100.000 Einwohner:innen 57,8 Reanimationen verzeichnet werden, was für ganz Deutschland ca. 60.000 Fälle ergibt; in Referenzstandorten, die bestimmte Kriterien erfüllen und die Daten genauer machen, waren es sogar 72,6/100.000 Einwohner:innen.

"Der durchschnittliche Patient ist ein ca. 69-jähriger Mann."

65,6% der Patienten waren männlich und nur 1,1% unter 18 Jahre alt (Referenzdaten).

Laienreanimationsquote bleibt auf Vorjahresniveau.

Auch wenn eine sichtbare Zurückhaltung bei der Laienreanimation anhand der Zahlen von 2020 während der Corona-Pandemie ausgeblieben ist, so stagniert die Anzahl auf dem Niveau des Vorjahres bei 40,4% (Gesamtdaten: 35,9%), ohne signifikanten Unterschied.

Vermehrte Ereignisse im häuslichen Umfeld.

Wohl auch durch eine vermehrte Anzahl von Fällen zu Hause (vgl. Grafik)ist die Anzahl der boabachteten Kreislaufstiööstände 2020 rückläufig gewesen - ein möglicher Faktor für eine gleichbleibende Quote.

Einsatzorte 2020 an den Referenzstandorten.

8 von 100.000 pro Jahr lebend aus dem Krankenhaus entlassen.

Auf 100.000 Einwohner normiert wurden 8 Patient:innen aus dem Krankenhaus lebend entlassen, 10,5% im Datensatz.

Diese Zahl zeigt einmal mehr, weshalb Laienreanimation und ihre Unterrichtung so wichtig ist. An Orten, wo wenig Publikumsverkehr ist und eventuell nur eine Helferin/ein Helfer anwesend, zählt jeder, der sich damit auskennt zu prüfen, zu rufen und zu drücken.

Daher ist die Föderung einer schulischen Ausbildung dieses Themas im Bereich Gesundheitserziehung und -bildung essentiell. Dieser Weg sollte weiter fortgesetzt werden, gerade in den allgemeinbildenden Schulen mit einem Einfluss auf die folgenden Generationen über Jahre hinweg. Auch, dass fast 60% der Ursachen einem kardialen Gesundheitsproblem zuzuschreiben sind, macht einmal mehr den Wert einer präventiven Lernumgebung in Bezug auf die Kreislaufgesundheit deutlich und die Todesursachen in Deutschland klar.

Die ganzehitliche Einbettung von Laienreanimation in Gesundheitsunterricht erscheint so umso sinnstiftender.

(rd)

Downloads

Rico Dumcke